Die allgegenwärtigen ‚Islamdebatten‘ bilden ein Dilemma. Auf der einen Seite gibt es ein immer sichtbarer werdendes Ressentiment gegen Islam und Muslim_innen, das auch zu Diskriminierung und Gewalt gegen diese Minderheit führt. Auf der anderen Seite finden sich auch in Europa weit verbreitete Auslegungen des Islam, die aus emanzipatorischer Perspektive Gegenstand der Kritik sein müssen – insbesondere sind hier islamistische Gewalt, religiös begründeter Antisemitismus und patriarchalische Geschlechternormen zu nennen.
Floris Biskamp wird versuchen, die Probleme auf beiden Seiten herauszuarbeiten und erörtern, wie sich emanzipatorische Kritik in diesem Dilemma verhalten kann. Er hat an der Universität Giessen und der University of Massachusetts in Boston Politikwissenschaft und Physik studiert und zu dem Themenkomplex Kritische Theorie, Postkoloniale Theorie und antimuslimischem Rassismus promoviert. Er lehrt heute an der Universität Kassel und publiziert u.a. in der Jungle World und auf publikative.org.