Verstehen, kritisieren, etwas neues schaffen. Für all das steht das Action, Mond & Sterne Camp (kurz: AMS) in St. Georgen im Südschwarzwald. Hier wird für vier Tage ein Freiraum in Form eines selbstverwalteten, linken Camps geschaffen. Ein Raum, der Vorträge, Workshops und Kulturveranstaltungen bietet – alles in einem Rahmen für die Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen, wie ihn der kapitalistische Alltag sonst kaum hergibt. Rassismus, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus und sonstige menschenverachtende Ideologien stehen unserer Vorstellung vom schönen Leben entgegen, darum wollen wir unseren Teil zur Überwindung dieser beitragen.
Dieses politische Selbstverständnis soll auch im Umgang miteinander und in der Selbstverwaltung zum Beispiel beim Kochen, Aufräumen, Bühnenaufbau etc. in die Praxis umgesetzt werden. Aber auch die kulturelle Bildung und das Feiern kommt beim AMS nicht zu kurz. Jeden Abend finden unterschiedliche Kulturveranstaltungen auf Wald- oder Zeltbühnen statt. Von Theatervorstellungen, über Performances, Varietéaufführungen bis zu Installationen und Konzerten, wird ein vielfältiges Kulturprogramm geboten.
Hier gibt es alle Infos: actionmondundsterne.blogsport.de
Wir werden auch vor Ort sein um zwei Veranstaltungen anzubieten. Zudem wird es ein eigenes Zelt des anarchistischen Netzwerks SüdWest* geben. Schaut gerne vorbei. Folgend noch die Ankündigung für unsere Workshops.
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Zum Grundriss einer materialistischen Theorie des Gefängnisses
Anarchistische Gruppe Freiburg„Das Gefängnis ist der brutalste und unmittelbarste Ausdruck der Macht, und da die Macht zerstört werden muss, kann es nicht stufenweise abgeschafft werden. Wer gedenkt, es verbessern zu können, um es dann zu zerstören, wird ewig sein Gefangener bleiben.“ (Alfredo M. Bonanno: Eingeschlossen)
Die Praxis des Einsperrens und die institutionalisierte Form dieser Praxis – das Gefängnis – lösten die feudale Strafpraxis der Markierung der Delinquenten mittels körperlicher Züchtigung ab und setzten sich in der bürgerlichen Gesellschaft als dominante Form des Strafens durch. Doch warum? Der Vortrag will in einem ersten Schritt die „Geburt des Gefängnisses“ in Rückgriff auf Michel Foucault Studie „Überwachen und Strafen“ historisch nachzeichnen, um dann in einem zweiten Schritt den Versuch zu unternehmen Foucault mithilfe der Marx’schen Kritik der Warenform und der von Eugen Paschukanis geleisteten Kritik der Rechtsform materialistisch zu interpretieren. Es soll die These untermauert werden, dass die Gefängnisform in einer Gesellschaftsformation, in der alle Produkte menschlicher Arbeit zu Waren und alle konkreten Menschen zu Rechtssubjekten werden, die adäquate Form der Strafe ist.
Nebenbei werden die Fragen woher das Recht eigentlich kommt; warum es von den meisten Leuten befolgt wird; welche Rolle Gefängnisse in unserer Gesellschaft spielen und was der Kapitalismus mit all dem zu tun hat gestreift.
Für das Verständnis des Vortrags sind Grundkenntnisse der Marx’schen Kritik der politischen Ökonomie von Vorteil, wenn auch nicht zwingend erforderlich.
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Einführung in die Kritik des Antiziganismus
Anarchistische Gruppe FreiburgAntiziganismus, also der Hass auf „Zigeuner“, ist in den europäischen Gesellschaften die wohl verbreitetste Vorurteilsstruktur. Im antiziganistischen Weltbild werden den „Zigeunern“ eine nomadische Lebensweise, Heimatlosigkeit, Faulheit und der Hang zur Kriminalität zugeschrieben.
Vor allem in Osteuropa leiden die Betroffenen unter massiver Diskriminierung, sowohl ausgehend von der Mehrheitsbevölkerung, als auch von staatlicher Seite. Dieser tiefsitzende Hass entlädt sich regelmäßig in schweren Gewalttaten, wie Morden oder Pogromen gegen die Minderheit.
Auch in Deutschland sind antiziganistische Einstellungen weit verbreitet: In einer repräsentativen Studie einer Forschergruppe aus Bielefeld aus dem Jahre 2011 stimmten 40,1% der Befragten der Aussage „Ich hätte Probleme damit, wenn sich Sinti und Roma in meiner Gegend aufhalten“ zu, 27,7% meinten gar: „Sinti und Roma sollten aus den Innenstädten verbannt werden“.Im Workshop wollen wir uns den Fragen widmen: Was kennzeichnet den Antiziganismus? Welche Bilder haben wir von Roma und Sinti? Was wissen wir über die Geschichte der Roma und Sinti hier in Deutschland. Und schlussendlich: Was können wir gegen Antiziganismus tun?
Der Workshop ist interaktiv angelegt und kann ohne jegliche Vorkenntnisse zum Thema besucht werden.