Vor 80 Jahren: Der kurze Sommer der Anarchie

Am 17. Juli 1936 putschten weite Teile des spanischen Militärs unter General Franco gegen die junge spanische Republik. Unterstützung erhielten sie dabei von den spanischen Monarchisten und Faschisten, sowie vom faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland.

In einigen Teilen des Landes gelang es militanten bewaffneten Arbeiter*innen den Putsch niederzuschlagen. In den Gebieten, in denen die Anarchist*innen der CNT/FAI die Mehrheit stellten, v.a. in Katalonien, begann die Kollektivierung der Industrie und der Landwirtschaft. Die Anarchist*innen versuchen eine soziale Revolution gegen Staat und Kapitalismus durchzuführen um den freiheitlichen Kommunismus aufzubauen und gleichzeitig in einer Volksfront mit Republikanern, Sozialisten und Kommunisten die Putschisten zu bekämpfen.

Das „freie Spanien“ war international isoliert, die demokratischen Länder, allen voran Frankreich und England, setzen auf eine Appeasement-Politk gegenüber den faschistischen Ländern. Unterstützung erhielt es nur von Militanten der Arbeiter*innenbewegung aus aller Welt (den internationalen Brigaden), von Mexiko und der stalinistischen Sowjetunion. Letztere versuchte den Bürgerkrieg für ihre außenpolitischen Ziele zu nutzen und stärkte v.a. die spanische Kommunistische Partei, welche wiederum – in einem Bürgerkrieg im Bürgerkrieg – gegen Trotzkisten und Anarchisten vorging. Der Bürgerkrieg endete 1939 mit dem Sieg der Franquisten und der Etablierung einer Diktatur unter General Franco und der katholischen Kirche.

Eine umfangreiche Materialiensammlung bieten anarchismus.at und libcom.org. Zudem zeigt die FAU Freiburg am 20. Juli die sehenswerte Dokumentation: Die Utopie Leben! Der Anarchismus in Spanien.


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