2017 wurden insgesamt 3450 Menschen aus Baden-Württemberg gegen ihren Willen abgeschoben, darunter 73 Personen aus Freiburg.
Am 11. Januar fand dann die erste Sammelabschiebung im neuen Jahr statt: 64 Menschen wurden in den Kosovo abgeschoben. Am 17. Januar startete der zweite Flug in Richtung Serbien und Mazedonien. Gegen ihre Willen an Bord waren 67 Personen. Am 19. Januar wurde dann nach Albanien abgeschoben (16 Menschen).
Am 24. Januar fand eine erneute Abschiebung ins Bürgerkriegsland Afghanistan statt. Betroffen waren u. a. ein junger Mann, der als Kind bei einem Bombenanschlag an einem Auge erblindete und ein weiterer Mann, dem wegen einer Liebesbeziehung vor der Hochzeit die Steinigung droht. Etwa 100 Menschen protestierte am Flughafen Düsseldorf dagegen, 150 in Freiburg auf dem Platz der alten Synagoge.
Am 31. Januar fand eine Sammelabschiebung nach Ghana und Nigera statt.
Derweil soll jeder Widerstand gegen Abschiebungen im Keim erstickt werden. In Nürnberg startete die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung nach einer jungen Schülerin welche sich mit dem Wurf einer 0,5 PET Plastikflasche gegen die Abschiebung ihres Mitschülers gewehrt hatte. Auch anderen solidarischen MitschülerInnen soll der Prozess gemacht werden.
Bei der unmenschlichen Abschiebepraxis ganz Vorne mit dabei: Die Grün/Schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg. Innenminister Strobl lehnte den Härtefallantrag der Romni Miljana Stojanovic, sowie ihrer Eltern und minderjährigen Geschwister ab. Mehr als 43000 Menschen sprachen sich zuvor für die junge Frau aus.
Radio Dreyeckland hat zwei hörenswerte Reportagen veröffentlicht: Einen über eine Abschiebung einer Roma-Familie aus Münster, der andere über die Geschichte von „Lagern“ in Deutschland.
Trotz der schlechten Lage kämpfen Geflüchtete für ihre Rechte: In Deggendorf und Bamberg gab es Proteste und in Freiburg demonstrierten Geflüchtete gegen die Diktaturen in Togo und Eritrea.