In Donaueschingen plant die Initiative „Nein zum Heim in Schwarzwald-Baar-Heuberg“ am Samstag, den 7. November, einen rassistischen Aufmarsch. „Nein zum Heim SBH“ ist quasi die Nachfolgeorganisation der kürzlich aufgelösten Gruppe „SBH-Gida“, die in Villingen-Schwenningen bereits zehn Pegida-Aufmärsche organisiert hat. Nachdem selbst die deutschlandweiten Koordinatoren von Pegida, dem örtlichen Ableger wegen seiner Nähe zur faschistischen Bewegung untersagten, das Pegida-Label weiterhin zu nutzen, suchten diese Unterschlupf bei der Initiative „Nein zum Heim“. Eine Einschätzung gibt es bei der Antifa VS.
Gehetzt werden soll gegen die rund 2000 Geflüchteten, welche in einem alten Kasernengelände in Donaueschingen untergebracht sind. Dies könnte durchaus auf Zuspruch aus der lokalen Bevölkerung stoßen, gab es doch schon eine Unterschriftenaktion mit 200 Unterzeichner*innen aus dem „engagierten“ Bürgertum mit den Forderungen: Stopp von Zuzug von Flüchtlingen, rasche „Rückführung und Rücknahme“ – sprich Abschiebungen – aus der Stadt, eine Verschärfung des Asylrechts und die Schließung der EU-Außengrenze. Auch die Zivilgesellschaft in Form des Arbeitskreis Asyl tut sich mit progressiven Forderungen hervor: Sie rufen für den Samstag zur Mahnwache und Menschenkette gegen rechte Hetzer und gewaltbereite Linksautonome auf.
Es bleibt wohl dabei:
„Die immer noch fortdauernde kulturelle Differenz von Stadt und Land ist eine, wenn auch gewiss nicht die einzige und wichtigste, der Bedingungen des Grauens. Jeder Hochmut gegenüber der Landbevölkerung ist mir fern. Ich weiss, dass kein Mensch etwas dafür kann, ob er ein Städter ist oder im Dorf groß wird. Ich registriere dabei nur, dass wahrscheinlich die Entbarbarisierung auf dem platten Land noch weniger als sonst wo gelungen ist. Auch das Fernsehen und die anderen Massenmedien haben wohl an dem Zustand des mit der Kultur nicht ganz Mitgekommenseins nicht allzu viel geändert. Mir scheint es richtiger, das auszusprechen und dem entgegenzuwirken, als sentimental irgendwelche besonderen Qualitäten des Landlebens, die verloren zu gehen drohen, anzupreisen. Ich gehe so weit, die Entbarbarisierung des Landes für eines der wichtigsten Erziehungsziele zu halten. Sie setzt allerdings ein Studium des Bewusstseins und Unbewusstseins der Bevölkerung dort voraus.“ (Quelle)