Gemein­sam gegen die Ver­harm­lo­sung faschis­ti­scher Gewalt! — Revi­si­ons­pro­zess gegen Flo­rian Stech November/Dezember 2013 in Freiburg

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+++ Pro­zess­ter­mine im Novem­ber und Dezem­ber 2013+++Auf­ruf zur kri­ti­schen Beglei­tung des Pro­zess ver­öf­fent­licht+++ Kund­ge­bung in der Frei­bur­ger Innen­stadt am Sonn­tag, den 17.November, anläss­lich des Prozessbeginn +++

 

Am 18. Novem­ber 2013 beginnt vor dem Frei­bur­ger Land­ge­richt der Revi­si­ons­pro­zess gegen den Neo­nazi und ehe­ma­li­gen NPD-Kandidaten Flo­rian Stech. Die­ser war am 1. Okto­ber 2011 in Rie­gel bei Emmen­din­gen gezielt mit sei­nem Auto in eine Gruppe von Anti­fa­schis­t*in­nen gefah­ren und hatte einen von ihnen schwer ver­letzt, andere konn­ten dem Angriff nur durch schnelle Reak­tion ent­ge­hen. Flo­rian Stech war am 1. Okto­ber 2011 als Schleu­ser für ein Nazi­kon­zert in der Ortenau tätig. Bei die­sem Kon­zert sollte Geld für einen Neo­na­zi­auf­marsch im badi­schen Offen­burg gesam­melt werden.

Kund­ge­bung am Tag vor Pro­zess­be­ginn: 17.November | 16:00 Uhr | Bertoldsbrunnen

Pro­zess­ter­mine:
Mon­tag, 18.11. | Don­ners­tag, 21.11. | Diens­tag, 26.11.  | Mitt­woch, 27.11. | Diens­tag, 03.12. | Don­ners­tag, 05.12. | Diens­tag, 10.12. | Mitt­woch, 11.12. | Mitt­woch, 18.12. | Don­ners­tag, 19.12.

Der Pro­zess beginnt jeweils um 9.00 Uhr und fin­det vor dem Land­ge­richt Frei­burg [Salz­straße 17] statt.

Auf­ruf zur kri­ti­schen Beob­ach­tung des Revisions-Prozess gegen den Faschis­ten Flo­rian Stech in Frei­burg: Gemein­sam gegen die Ver­harm­lo­sung faschis­ti­scher Gewalt!

Am 18. Novem­ber 2013 beginnt vor dem Frei­bur­ger Land­ge­richt der Revi­si­ons­pro­zess gegen den Neo­nazi und ehe­ma­li­gen NPD-Kandidaten Flo­rian Stech. Die­ser war am 1. Okto­ber 2011 in Rie­gel bei Emmen­din­gen gezielt mit sei­nem Auto in eine Gruppe von Anti­fa­schis­t*in­nen gefah­ren und hatte einen von ihnen schwer ver­letzt, andere konn­ten dem Angriff nur durch schnelle Reak­tion ent­ge­hen. Flo­rian Stech war am 1. Okto­ber 2011 als Schleu­ser für ein Nazi­kon­zert in der Ortenau tätig. Bei die­sem Kon­zert sollte Geld für einen Neo­na­zi­auf­marsch im badi­schen Offen­burg gesam­melt werden.

In einem ers­ten Ver­fah­ren wegen ver­such­tem Tot­schlags war Flo­rian Stech im Som­mer 2012 schon ein­mal vor dem Frei­bur­ger Land­ge­richt ange­klagt und wurde mit einer faden­schei­ni­gen Begrün­dung frei­ge­spro­chen. Und das obwohl der ehe­ma­lige NPD-Kandidat Stech bereits im Vor­feld der Atta­cke in sozia­len Netz­wer­ken gewalt­same Überg­rif­fen auf Anti­fa­schis­t*in­nen ange­kün­digt hatte. Im glei­chen Atem­zug schwa­dro­nierte der Neo­nazi damals im Inter­net über die Mög­lich­keit diese Atta­cken im Nach­gang als Not­wehr zu dekla­rie­ren. Letzt­lich also der Vor­gang, der am 1. Okto­ber vor zwei Jah­ren prak­tisch wurde.

Nichts­des­to­trotz wurde der Neo­nazi am letz­ten Pro­zess­tag frei­ge­spro­chen. Schon in der lau­fen­den Ver­hand­lung ver­such­ten Ver­tei­di­gung und Gericht immer wie­der einen poli­ti­schen Kon­text des Ver­fah­rens aus­zu­blen­den und die men­schen­ver­ach­tende Tat­mo­ti­va­tion von Flo­rian Stech zu negie­ren. Die von Sach­ver­stän­di­gen geäu­ßer­ten Mög­lich­kei­ten sich vor einem her­an­ra­sen­den Auto zu retten wur­den vom Gericht als Tat­sa­chen über­nom­men, die Flucht und spä­tere Rück­kehr von Stech wur­den der Argu­men­ta­tion fol­gend als Indiz für eine Not­wehr­si­tua­tion gewer­tet. Der Frei­spruch kam letzt­end­lich also wenig überraschend.

Die Atta­cke von Flo­rian Stech ist jedoch kein Ein­zel­fall. Immer wie­der kommt es zu Überg­rif­fen, kör­per­li­chen Atta­cken und Mor­den durch Neo­na­zis. Über 200 Men­schen die seit 1990 durch Neo­na­zis umge­bracht wur­den, spre­chen eine klare Spra­che. Allein 10 die­ser Morde gehen auf das Konto einer bewaff­ne­ten faschis­ti­schen Grup­pie­rung, dem selbst­er­nann­ten NSU. Immer deut­li­cher wird in die­sem Kon­text die Ver­stri­ckung staat­li­cher Organe mit der Neo­na­zi­szene in der BRD. Auch in den Medien wird mitt­ler­weile über die offene Zusam­men­ar­beit von Neo­na­zis und Ver­fas­sungs­schutz und ande­ren Insti­tu­tio­nen spekuliert.

Diese Erkennt­nis und die durch den Frei­spruch Stechs mani­fes­tierte Ver­harm­lo­sung rech­ter Gewalt durch die erste Kam­mer des Frei­bur­ger Land­ge­richts macht es schwie­rig all­zu­große Erwar­tun­gen in den staat­li­chen Kampf gegen Rechts zu setz­ten. Gerade des­we­gen rufen wir dazu auf den kom­men­den Pro­zess gegen Flo­rian Stech kri­tisch zu beglei­ten. Das alleine reicht jedoch nicht aus. Im Kampf gegen Rechts gilt es eigene Per­spek­ti­ven zu fin­den und gemein­sam mit Ande­ren gegen die men­schen­ver­ach­tende Hetze und die Überg­riffe der Faschis­ten aktiv zu wer­den. Kommt zu den Kund­ge­bun­gen vor dem Frei­bur­ger Amts­ge­richt und zeigt euch soli­da­risch mit den betrof­fe­nen Antifaschist*innen.

Gemein­sam gegen die Ver­harm­lo­sung faschis­ti­scher Gewalt!

Für einen akti­ven Antifaschismus!

AK Stech­pro­zess | Anar­chis­ti­sche Gruppe Frei­burg | Anti­fa­schis­ti­sche Aktion Lör­rach | Anti­fa­schis­ti­sche Aktion (Auf­bau) Stutt­gart | Anti­fa­schis­ti­sches Akti­ons­bünd­nis Stutt­gart und Region | Anti­fa­schis­ti­sche Linke Frei­burg | Antifa Ortenau | Die Linke.SDS | Frak­tion Unab­hän­gige Lis­ten Frei­burg | Offe­nes Antifa Tref­fen [OAT] Frei­burg & Region


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