Auf­ruf zur Pro­zess­be­ob­ach­tung: Frei­bur­ger Staats­schutz dreht frei — Repres­si­ons­welle gegen Pius Gegner

rhlogo-604x270+++ Pro­zesse am 25.08.14 & 17.09.14 (jeweils 10 Uhr Amts­ge­richt Frei­burg)+++ Unter­stützt die Erklä­rung+++Kommt zu den Prozessen+++

Frei­bur­ger Staats­schutz dreht frei — Repres­si­ons­welle gegen Pius Geg­ner

Im Zuge der ver­such­ten Blo­ckade eines Auf­mar­sches der fun­da­men­ta­lis­ti­schen Pius-Bruderschaft 2013 über­zieht die Frei­bur­ger Poli­zei Akti­vis­tIn­nen mit einer Welle von Ver­fah­ren. Es wur­den bereits 55 Ver­fah­ren eröff­net. Die vor­ge­wor­fe­nen Wider­stands­hand­lun­gen las­sen die lan­des­weite Sta­tis­tik „links­ex­tre­mis­ti­scher Straf­ta­ten“ nach oben schießen.

Die Poli­zei hatte 2013 den Auf­zug der erz-katholischen Bru­der­schaft mit Gewalt durch­ge­setzt und die Gegen­de­mons­tran­tIn­nen rabiat von der Route gedrängt. Die ver­suchte Blo­ckade der Pius-Bruderschaft, die selbst berühmte Holo­caust­leug­ner in ihren Rei­hen dul­det, wird den Akti­vis­tIn­nen nun als Wider­stands­hand­lung aus­ge­legt. Die Regio­nal­presse greift den Jah­res­be­richt von 2013 des Lan­des­am­tes für Ver­fas­sungs­schut­zes (LfV) unhin­ter­fragt auf und spricht sogar von „Aus­schrei­tun­gen“ und einer „Ver­dop­pe­lung lin­ker Gewalttaten“.

Beach­tens­wert ist außer­dem, dass nicht die am Tag im Ein­satz gewe­se­nen Beam­tIn­nen selbst, die Ver­fah­ren gegen „Wider­ständ­le­rIn­nen“ ange­strengt haben, son­dern der Frei­bur­ger Staatschutz. Über den Zeit­raum eines gesam­ten Jah­res hin­weg hatte der Staats­schutz in Frei­burg gezielt Per­so­na­li­en­fest­stel­lun­gen durch­ge­führt und ver­sucht die dama­li­gen Demons­tra­ti­ons­teil­neh­me­rIn­nen einzuschüchtern.

Bei besag­ter Demons­tra­tion der Pius-Brüder 2013 wurde ver­sucht den Auf­zug durch zivi­len Unge­hor­sam zu blo­ckie­ren, so wie es bei vie­len erfolg­rei­chen Blo­cka­den von Neo­na­zi­auf­mär­schen über­all in der BRD bereits poli­ti­sche All­tags­pra­xis ist. Ein bewuss­tes, sich in den Weg stel­len, gegen eine sol­che ekel­hafte und men­schen­ver­ach­tende Ideo­lo­gie wie die der Pius-Brüder ist aller­orts ein legi­ti­mes und not­wen­di­ges Mit­tel von zivi­lem Unge­hor­sam – und nicht kri­mi­nell! Die Agenda des Frei­bur­ger Staats­schut­zes scheint jedoch zum Ziel zu haben mit der Ver­wen­dung des Gum­mi­pa­ra­gra­phen „Wider­stand gegen Voll­stre­ckungs­be­amte“ das Recht auf Ver­samm­lungs­frei­heit ein­zu­schrän­ken und Blo­cka­den und Pro­test zu kri­mi­na­li­sie­ren. Allein die schiere Masse an Ver­fah­ren mit denen alle über­zo­gen wer­den, die sich an die­sem Tag in der Nähe der Pro­teste in der Frei­bur­ger Innen­stadt auf­ge­hal­ten haben, machen das sys­te­ma­ti­sche Vor­ge­hen des Staats­schut­zes deutlich.

Der anschwel­lende Frei­bur­ger Staatsschutz-Apparat gerät unter Recht­fer­ti­gungs­druck und geht des­halb mit einer klar poli­ti­schen und repres­si­ven Agenda gegen eine dyna­misch wach­sende Frei­bur­ger Linke vor.Verurteilungen und bezahlte Straf­be­fehle wer­den zuneh­mend zur poli­zei­in­ter­nen Mess­latte als Legi­ti­ma­tion der eige­nen Abtei­lung und des Mit­tel­ein­sat­zes. Auch die Regio­nal­presse lässt sich gerne für die­ses Vor­ha­ben ein­span­nen und über­nimmt die Dar­stel­lun­gen und For­mu­lie­run­gen des Ver­fas­sungs­schut­zes oder wie zuletzt von der Poli­zei völ­lig unreflektiert.

Die eröff­ne­ten Ver­fah­ren wer­den in der Regel als Straf­be­fehle, meist in der Höhe zwi­schen 350 und 750 Euro ver­schickt. Durch Ein­spruch und das bewusste poli­ti­sche Füh­ren von Ver­fah­ren wol­len wir ein Zei­chen set­zen und ver­deut­li­chen, dass wir uns gemein­sam gegen diese Kri­mi­na­li­sie­rung wehren.

Und wer sind diese Pius-Brüder?

Jedes Jahr ver­an­stal­tet die erz-katholische Bru­der­schaft in Frei­burg ihren „Kreuz­weg der Unge­bo­re­nen“, um gegen Abtrei­bun­gen zu demons­trie­ren und auch in die­sem Jahr sahen sich die Fun­da­men­ta­lis­ten mit viel­fäl­ti­gem Pro­test gegen ihren erz­re­ak­tio­nä­ren Auf­marsch kon­fron­tiert. Gründe dafür gibt es genug: Mit Paro­len wie „Abtrei­bung ist gegen Got­tes Gebot“und ihrer For­de­rung nach einem Abtrei­bungs­ver­bot und Ver­wirrt­hei­ten, dass Homo­se­xua­li­tät Sünde sei, wol­len die Pius­brü­der Men­schen an einem selbst­be­stimm­ten Leben hin­dern. In die Schlag­zei­len geriet die Bru­der­schaft durch die Mit­glied­schaft des Holo­caust­leug­ners Richard Wil­liam­son und 2013 durch einen Gedenk­got­tes­dienst für den ver­stor­be­nen SS-Sturmbannführer und Kriegs­ver­bre­cher Erich Priebke.

Unsere Soli­da­ri­tät gegen eure Repres­sion! Wir las­sen uns nicht ein­schüch­tern! Wir wer­den uns auch wei­ter­hin der­art reak­tio­nä­ren Denk­mus­tern in den Weg stel­len! Kommt zum Pro­zess und zur Kund­ge­bung, zeigt euch soli­da­risch! Falls es euch getrof­fen hat, legt Wider­spruch ein, nehmt euch einen Anwalt und sagt uns Bescheid!

Getrof­fen hat es wenige, gemeint sind wir alle!
Kommt zu den Pro­zes­sen und zeigt euch soli­da­risch mit den betrof­fe­nen Genos­sen und Genossinnen.

25.08.14 – 10 Uhr Amts­ge­richt Frei­burg
17.09.14 – 10 Uhr Amts­ge­richt Freiburg

Infos und Updates unter:
https://antirepfreiburg.wordpress.com/

AK Anti­re­pres­sion Frei­burg
akantirepfreiburg[ät]riseup.net


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