Am 2. Juli wurden 49 Personen gegen ihren Willen über den Abschiebeflughafen Baden Airpark nach Albanien abgeschoben, darunter wieder viele Familien mit Kindern. Am 16. Juli dann 33 Menschen in den Kosovo. Am 25. Juli hob ein weiterer Abschiebeflug in Richtung Serbien und Mazedonien ab. Gegen ihren Willen mit an Bord waren 33 Personen.
Vermehrt wird dabei aus den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) abgeschoben. Diese werden somit mehr und mehr zu Abschiebelagern umfunktioniert.
Auch in das „sichere“ Bürgerkriegsland Afghanistan wurde nach langer Pause wieder abgeschoben. „Heimatminister“ Horst Seehofer freute sich über diese Abschiebung von 69 Menschen an seinem 69. Geburtstag ganz besonders; der 23-jährige Afghane Jamal Naser Mahmodi wird sich hingegen nie wieder freuen können – er erhängte sich gleich nach seiner Abschiebung.
Die dünne Schicht der Zivilisation bröckelt derweil allerorten: CDU, CSU & SPD verschärften erneut das Asylrecht, Tenor „Wir brauchen mehr Abschiebungen“. In Nürnberg werden Abschiebegegner*innen mit drakonischen Strafen bedroht, darunter auch unser anarchistischer Genosse Jan. Italien und andere europäische Mittelmeeranrainerstaaten verweigern zivilen Seenotretter*innen das Anlaufen ihrer Häfen und wollen eine der ältesten humanistischen Traditionen in Europa kriminalisieren. Die völkische Avantgarde in Dresden bringt sich derweil mit lauten „Absaufen! Absaufen!“-Rufen schon mal in fröhliche Pogrom Stimmung.
Etwas positiven – wenn man so will – gibt es auch noch zu berichten: Der antirassistische Widerstand ist noch nicht komplett Tod, so feierte das Mini-Rasthaus sein 20-Jähriges Bestehen.